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Wohnhaus Oberhaching

Oberhaching bei München, 1991

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Wohnhaus im Voralpenland

Mauerwerk

Holztafelbau

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augezeichnet

Architekten- und Dachdecker-Wettbewerb Zeitlos schöne Dächer,

1. Preis, 1995

Unter der im Bebauungsplan mit einer Dachneigung von 22° vorgegebenen Bauform sollte eine individuelle, lichtdurchflutete Wohnwelt mit separaten Bereichen in einem weitgehend offenen Grundriss entstehen – so lautete die gestalterische Vorgabe. Funktionalität und eine werkgerechte Gestaltung sollten das äußere Erscheinungsbild des Hauses prägen. Das Raumkonzept sieht eine unterschiedlich stark differenzierte Verbindung von Innen- und Außenraum vor.

Im Erdgeschoss dominiert ein großer, hoher Wohnraum mit Essplatz und Kochzeile. In der Nähe des Eingangsbereichs liegt ein optisch und akustisch separiertes Arbeitszimmer mit eigenem Ausgang zum Vorplatz. Das Obergeschoss ist durch eine kleinteilige Gliederung der Individualräume und Bäder gekennzeichnet, die durchgehend indirekt vom Tageslicht aufgehellt werden. Die sichtbare Konstruktion der Dachunterflächen erweitert zusätzlich den visuellen Raumeindruck. Im Kellergeschoss befindet sich ein großzügig belichtetes Musik- und Gästezimmer mit eigenem Bad.

Der zum Garten hin geschlossene Carport – ebenfalls mit geneigtem Dach – bildet gemeinsam mit der Südfassade einen kleinen, geschützten Hof. Die Eingangssituation ist an der Giebelseite betont gestaltet; ein darüber liegender Balkon dient als schützendes Vordach. Eine platzsparende Spindeltreppe verbindet die Ebenen, von hier aus ist auch der Zugang zum Arbeitszimmer möglich. Der Eingangsbereich lässt sich durch wandhohe Schiebeelemente als Windfang abtrennen; bleibt dieser offen, fungiert er als Raumerweiterung des Wohntrakts.

Der Wohnbereich ist durchgängig offen gestaltet und besitzt einen optisch abgeteilten Essplatz, während die Küche zum Wohnraum hin abgeschlossen ist. Die Fassade des Wohnraums ist einseitig nach Süden ausgerichtet und schafft einen transparenten Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Im Obergeschoss sind die Schlafräume der Kinder nach Süden, das Schlafzimmer der Eltern nach Osten orientiert. Hier befindet sich zudem eine kleine Arbeitsgalerie mit eigenem Austritt auf den Ostbalkon. Vor einem der Kinderzimmer liegt eine gespiegelte Balkonsituation mit Blick nach Südwesten, während das zweite Zimmer einen Zugang zum Südbalkon hat. Die Bäder für Eltern und Kinder sind großzügig voneinander getrennt.

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Dieser Text wurde in seiner ersten Version abgedruckt in: Stephan Isphording,
Holger Reiners, Der ideale Grundriss, S. 46 (Callwey, München 1997).

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